Das tiefste Loch auf der Erde wurde nach diesem Fund dauerhaft versiegelt...
Lisa am 05. August 2021
Die Hitze hatten sie nicht berechnetSie hatten sehr wohl mit einer gewissen Hitze gerechnet, je tiefer man kommt, desto heißer wird es im Erdinneren. Bis zu 3 km stimmte auch alles, was sie ausgerechnet hatten. Aber, je tiefer man kam, desto wärmer wurde es. Schneller, als sie erwartet hatten. Das brachte natürlich auch neue Probleme mit sich. Konnte die Technik das aushalten?
Die Ingenieure hatten mit einer Temperatur um die 100 Grad Celsius gerechnet. Aber jetzt, als man über 4 km kam, war die Temperatur bereits bei 180 Grad. Also fast die Hälfte mehr als berechnet. Sie stiegen sogar noch weiter und man näherte sich der 200 Grad Marke. Als sie über 11 km kamen, begann die Technik Probleme zu machen. Es schien, als wäre man hier am Ende der Möglichkeiten.
Sie mussten aufgebenDie Hitze war noch nicht das einzige Problem. Sie hatten mit hartem Gestein gerechnet, aber im Gegenteil, je tiefer man kam, desto weicher wurde das Material. Die Technik war darauf aber nicht ausgelegt und so kam alles ganz anders, als man es berechnet hatte. Die Bohrer reagierten völlig anders, als erwartet. Die Erde hat wohl ihre eigenen Gesetze, die Menschen zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannten.
Sie berieten sich und kamen zu dem Schluss, dass die aktuellen Bedingungen nicht geeignet waren, hier weiter zu bohren. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das Bohrprojekt auf Kola zu stoppen. Es war das Jahr 1992. Nach 22 Jahren mussten sie das begehrte Projekt also stoppen. Ein herber Rückschlag nach so langer Zeit. Wir können uns die Enttäuschung aller gut vorstellen.
Pflanzen aus dem Meer in unglaublicher TiefeNatürlich hatte man beim Bohren auch einiges nach oben befördert. Das half den Forschern, die Erde zu untersuchen und man war erstaunt, was man alles zutage förderte. Inmitten der Erde, fernab des Meeres entdeckte man Fossilien, die nur von Meeres Pflanzen stammen konnten. Diese befanden sich in einer Tiefe von ungefähr 4km. Unglaublich oder?
Das besondere an diesen Fossilien war, dass sie erstaunlich gut erhalten waren. Man muss ja die Tatsache bedenken, dass sie in Gestein eingeschlossen waren und das sehr lange. Die Forscher vermuteten, dass sie über eine Milliarde Jahre alt waren. Eine unglaubliche Dauer von Zeit und das lieferte natürlich auch Aufschluss, was hier früher war. Also ehe es Land geworden war.
Es gab aber noch viel mehr, was man entdeckt hatte. Sie hatten so tief gebohrt und waren sich sicher, zu wissen, welche Gesteinsarten dort unten warteten. Sie hatten fest damit gerechnet, dass ungefähr zwischen der Marke 2 und 4 km eine Oberfläche aus Granit wäre, die sich dann in Basalt verändern würde. Das wäre nur logisch gewesen. Das hatte man vorher schon alles erforscht gehabt.
Aber die Natur hat ihre eigenen Gesetze und pustet den Menschen gern mal in die Suppe. Auf der Kola Halbinsel, wo sich das tiefe Bohrloch befand, war alles ganz anders. Sie fanden kein Basalt, sondern etwas, dass komplett anders war. Die Forscher waren erstaunt und mussten all ihr Wissen noch mal überprüfen. Davon lebt ja die Forschung. Kenntnisse ständig überprüfen. Was heute stimmt, kann morgen überholt sein.