Der Begriff Heil- und Pflegeanstalt taucht nach der Gründung des Deutschen Reichs in den 1870er Jahren auf. So z. B. in Dockenhuden, heute ein Teil von Hamburg-Blankenese. Dort wurde 1879 die Heil- und Pflegeanstalt am Baursberg durch Heinrich Rodehorst gebaut. Siehe dazu z. B. Quellen des Historikers Volker Detlef Heydorn und Adressbuch von Dockenhuden von 1889. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein wurden psychiatrische Kliniken als Nervenheilanstalt oder Irrenanstalt, vor allem umgangssprachlich auch als Irrenhaus, bezeichnet.
Johann Christian Reil empfahl 1803 für entsprechende Krankenhäuser die Namen „Pensionsanstalt für Nervenkranke“ oder „Hospital für psychische Curmethoden“. Umgangssprachlich sind abwertende Begriffe wie Klapsmühle, Klapse, Irrenhaus, Irrenanstalt, geschlossene Abteilung oder nur Anstalt und Geschlossene gebräuchlich, in Österreich auch Narrenhaus oder Gugelhupf (nach dem Spitznamen des Wiener Narrenturms). Im übertragenen Sinne steht der Begriff auch heute noch als Synonym für Chaos und organisierte Unvernunft: „Das ist ja ein Irrenhaus“ oder „Hier geht es ja zu wie im Irrenhaus“.