5. Diamantbergwerk Mir – Sibirien
525 Meter tief klafft der Schlund des Diamantbergwerks "Mir" in der Erde Yakutiens. Bis ins Jahr 2001 wurde hier unermüdlich nach den begehrten Edelsteinen geschürft. Mit einem Durchmesser von 1,2 Kilometern zählt der Tagebau zu den größten der Welt. Doch die Tiefe forderte ihren Tribut: Ständig lösten sich Gesteinsbrocken von den Wänden, und die Gefahr für die Arbeiter wurde zu groß. Im Jahr 2001 schloss sich der Abgrund für immer.
Heute bleibt nur der Schauer, der beim Betrachten von Fotos des gigantischen Lochs durch Mark und Bein fährt. An den Rand des Kraters kann man nicht mehr gelangen. Zu gefährlich. In der abgeschiedenen Umgebung, wo die nächste bewohnte Stadt 300 Kilometer entfernt liegt, steht lediglich der Flughafen Mirny. Hier landeten einst die Flugzeuge, die die Arbeiter des Bergwerks in die unwirtliche Taiga brachten. Der "Mir" ist ein Mahnmal an die Macht der Natur und die Grenzen des menschlichen Strebens. Ein stummer Zeuge des Traums vom Reichtum, der in den Tiefen der Erde verborgen lag.