Sie tauchten zu einer Pyramide und fanden einen Pharao, der vor 2300 Jahren lebte!

Tony Baggett/shutterstock.com
Als sie endlich bis zur Grabkammer getaucht waren, konnten sie den Sarkophag des Nastasen sehen. Das war sicher ein überwältigender Moment, sie waren ja die ersten, die so weit kamen! Aber mehr konnten sie an diesem Tag nicht erreichen. Sie konnten den Sarkophag nicht öffnen. Keiner von ihnen hätte gedacht, dass es noch ein weiteres Jahr dauern würde, bis sie auf den alten Pharao blicken konnten.
Im Interview mit der BBC erzählte Creasman später: "Es gibt drei Kammern mit diesen schönen gewölbten Decken von der Größe eines kleinen Busses", sagte er. "Du gehst von einer Kammer in die nächste und es ist pechschwarz. Man weiß, dass man sich in einem Grab befindet, auch wenn die Taschenlampen nicht eingeschaltet sind.“ Das war sicher ein erhabener Moment, aber jetzt brauchten sie noch mal viel Geduld.
optimarc/shutterstock.com
Ganz umsonst war dieser erste Tauchgang aber nicht gewesen. Zum Glück hatte Reisner und sein Team damals nicht alles gefunden. Creasman erzählte später im Interview, dass sie noch einige Shabtis gefunden haben. Er sagte: "Die Beigaben waren immer noch dort - diese kleinen glasartigen Statuen, die mit Blattgold verziert waren", sagte er. "Und, während das Wasser das Glas darunter zerstörte, waren die kleinen Goldflocken immer noch da."
Auch fanden sie dort unten einige kleine Ranken aus Gold. All das wäre schon längst weg gewesen, wenn der Zugang zum alten Grab des Nastasen einfach zu erreichen gewesen wäre. Längst hätten Plünderer und Räuber sich alles geschnappt. Das alles war ja aus echtem Gold, also hätte niemand das übersehen und liegen gelassen, wenn der Zugang trocken gewesen wäre. Ein Glück für die Archäologen, so konnten sie diese alten Schätze bergen.
mbrand85/shutterstock.com
Die Entdeckung der Grabbeigaben selbst stellte keine große Überraschung für die Archäologen dar. Gold war ein beliebtes Handelsgut der damaligen Zeit und vieles wurde damit veredelt. Die Handwerker des alten Kusch hatten nicht nur schöne Schmuckstücke daraus gemacht, sondern auch Figuren und eben Grabbeigaben mit Gold verziert. Kusch war sehr reich, so reich, dass sie großen Einfluss auf das Nachbarland Ägypten haben konnten.
Bevor Creasman das Grab des Nastasen erforschen wollte, hatten Archäologen unweit von Kusch einen Ort ausgegraben, der wohl damals für die Goldindustrie sehr wichtig gewesen war. Sie fanden dort Steine, die man früher dafür verwendete, um Goldnuggets zu zerkleinern. So konnten die Flocken entstehen, die man in den Grabbeigaben gefunden hatte.
riorganization/shutterstock.com
Creasman hat keine Zweifel, dass man in Nuri noch viel Interessantes finden wird. Sie werden auf jeden Fall noch das Grab des Nastasen ausheben und vielleicht dort noch Schätze finden, die ja neben den Herrschern damals begraben wurden. Und es gibt noch einen weiteren Sarkophag, sie sind sehr gespannt, was sie dort finden werden. Einen weiteren Pharao? Angehörige des Nasasten?
Er wird jedenfalls seine Forschungen keinesfalls aufgeben. Anders als Reisner damals sind ihm die „Schwarzen Pharao“ nicht so unwichtig. Ganz im Gegenteil. Er sagte im Interview mit dem National Geographic: "Ich denke, wir haben endlich die Technologie, um die Geschichte von Nuri erzählen zu können - um die Lücken zu füllen, darüber, was hier passiert ist", meinte er. "Es ist ein bemerkenswerter Punkt in der Geschichte, von dem so wenige wissen. Es ist eine Geschichte, die es verdient, erzählt zu werden." Da dürfen wir also gespannt sein, was Creasman und sein Team noch alles entdecken werden!

Beliebt auf Facts & News