Sie tauchten zu einer Pyramide und fanden einen Pharao, der vor 2300 Jahren lebte!

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Aber noch lebte Nastasen und nach diesem Sieg über den Khabbash und seine Gefolgsleute ließ er sich selbst ein Denkmal anfertigen. Eine sogenannte Stele, die ca. 1,5 Meter hoch war. Sie bestand aus Granit. Lange Zeit stand dieses Denkmal im Amun Tempel auf dem Berg Gebel Barkal, danach wurde sie nach Dongola gebracht, eine Stadt, die am Nil im Norden des Sudans liegt. Der alte Stein ist mit Hieroglyphen verziert und zeugt bis heute vom großen Sieg des Schwarzen Pharaos Nastasen.
Über ihn selbst wurde wenig überliefert. Also mussten Forscher mehr aufdecken, das ist ja ihre Aufgabe, wie wir finden. Der einzige Weg, um mehr über den alten Herrscher zu erfahren, war der über sein Grab. Und dieses war überflutet. Kein leichtes Unterfangen für die Archäologen, aber sie wollten ihre Arbeit unbedingt tun, mehr erfahren über Nastasen.
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Reisner hatte damals seine Forschungen in Nuri schnell aufgegeben. Aber in seinen Aufzeichnungen stand, dass er eine Treppe entdeckt hatte. Diese gruben er und seine Leute aus und gelangten über die Treppe in die Krypta. Dort fanden sie einige Grabbeigaben, sogenannte Shabtis, diese sollen mit Magie erfüllt sein und für das neue Leben der Toten sorgen.
Weiter wollten sie aber nicht gehen, sie wussten ja, das weiter unten in der Pyramide wahrscheinlich alles überflutet war. Das Risiko wollten sie nicht eingehen, sie hatten auch gar keine Ausrüstung für so ein riskantes Unterfangen. Und so sah niemand mehr nach Nastasens Grab, bis Creasman nach Nuri kam. Auch er musste erst mal wieder die Treppe zur Krypta ausgraben, inzwischen hatte der Sand der Wüste diese längst wieder vergraben. Alleine diese Arbeiten beschäftigten ihn und sein Team fast ein Jahr!
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Er begann seine Forschungen in Nuri im Jahr 2018- Erst im folgenden Jahr gelang es ihm und seinem Team, den Einstieg in das Grab selbst zu finden. Allerdings war niemandem von ihnen nach Feiern zumute, denn sie hatten entdeckt, dass dort unten alles voller Wasser war. Warum war dort so viel Wasser? Ein Grund dafür konnten die Dämme sein, die man entlang des Flusses in den letzten Jahren errichtet hatte.
In einem Interview mit dem BBC erzählte Creasman später, dass seine Leute so weit gegangen waren, wie sie konnten. Die Treppe führte tief hinab und war völlig von Wasser unterspült. Reisner damals hatte noch trockenen Fußes, wenigstens die erste Krypta erreicht gehabt. Jetzt war ab Stufe 40, die Treppe hatte gesamt 65, nur noch Wasser. Also war klar, ohne weitere Ausrüstung würden sie nicht viel erreichen.
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Ihnen war klar, dass sie gut aufpassen mussten. Die Gefahr war groß, sie kannten die Gewölbe ja nicht. Vor allem wussten sie nicht, wie groß die Durchgänge zwischen den Kammern war. Creasman hatte eine Konstruktion aus Stahl anfertigen lassen, die wenigstens den Eingangsraum, die alte Krypta stärkte. Daher die Warnung an die Kollegen zu Beginn. Der Durchgang war wirklich sehr schmal. Wie mochte es dann erst im Inneren aussehen? Sie hatten auch kaum Sicht, das Wasser war durch den Sand der Wüste trüb.
Das größte Problem war aber, dass sie nicht mit normalen Sauerstoffflaschen tauchen konnten. Es war hier unten einfach nicht genug Platz! Sie wären viel zu sperrig gewesen und hätten die Gefahr des Tauchgangs eher noch vergrößert, als diese zu verringern. Also mussten sie sich mit einer Luftleitung zufrieden geben, die nach oben ins Freie führte. Im Januar 2019 starteten sie ihre Untersuchung.
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