Es schien fast, als ob Rain die Situation mit einem tiefen, menschenähnlichen Verständnis erfasste und begreifen konnte, dass all die Mühen nur zu ihrem Wohl und ihrer Rettung dienten. Loreta und Eldad standen gerührt und mit Tränen in den Augen da, als sie beobachteten, wie das ängstliche Tier sich langsam öffnete. Rain kuschelte sich mit einem bemerkenswerten Vertrauen an Carey, als ob sie sich für den Notruf und die Hilfe bedanken wollte.
Der Moment, in dem Rain, ohne jegliches Zögern und ohne die Hilfe der Retter, eigenständig in den Transportkäfig kroch und sich dort hinlegte, sprach Bände. Es war, als ob sie auf ihre eigene Weise sagen wollte: „Ich vertraue euch mein Leben an, ich weiß, dass ihr nur das Beste für mich wollt.“ Dieser Akt des Vertrauens rührte alle Anwesenden und symbolisierte den Beginn einer neuen Hoffnung für die Hündin.
Die Gegend erkunden
Es war erstaunlich zu sehen, wie schnell die Hündin Fortschritte machte. Vom völlig verängstigten und verstörten Zustand hatte sie sich innerhalb kürzester Zeit zu einem hoffnungsvolleren und relativ entspannten Tier entwickelt, zumindest im Rahmen der gegebenen Umstände. Der begrenzte Raum im Käfig schien ihr eine gewisse Sicherheit zu bieten. Vielleicht waren es die Kissen, die Carey in den Käfig gelegt hatte, oder einfach die Nähe ihrer Retterin, die ihr Trost spendete.
Langsam begann Rain, ihre Umgebung zu erkunden. Sie schnüffelte neugierig und betrachtete die Menschen um sich herum etwas aufmerksamer. Schon bald wedelte sie leicht mit dem Schwanz und begann zu verstehen, dass sie nun endlich die Hilfe erhielt, die sie so dringend gebraucht hatte. Es war ein beruhigendes Zeichen, dass das Vertrauen in ihre Retterin wuchs und sie sich nach und nach sicherer fühlte.
Starke Veränderung
Rain hatte vermutlich noch nie zuvor eine so entspannende Behandlung erfahren. Sie ließ sich das warme Wasser sanft über ihre eingeschäumte Schnauze laufen und genoss die beruhigenden Berührungen der Masseurin. Der Unterschied zu dem verängstigten Tier, das sie vor wenigen Stunden noch im Regen zitternd und weinend gefunden hatten, war erstaunlich. Nun zeigte sich ihre wahre Schönheit, die bis dahin verborgen geblieben war.
Bereits nach zwei Tagen war Rain so vertraut mit ihrer neuen Umgebung, dass sie sich von jedem, der es wollte, den Bauch kraulen ließ und sich gern hinter den Ohren kratzen ließ. Sie schien diese ungeteilte Aufmerksamkeit zu genießen und sich endlich sicher und geliebt zu fühlen. Es war kaum zu fassen, dass Rain nun auf dem Weg zu einem noch glücklicheren Leben war – ein wahrer Glücksgriff für alle Beteiligten.
Beim Tierarzt
Nach einer entspannten Fahrt und einem Cheeseburger, den sie genüsslich verputzt hatte, erreichten sie den Tierarzt. Der restliche Tag sollte nur noch angenehme Erlebnisse für Rain bereithalten, mit mehr Futter, Streicheleinheiten und Pflege. Der Tierarzt stellte keine gesundheitlichen Probleme fest, verabreichte ihr jedoch eine schmerzfreie Wurmkur zur Vorsicht, bevor er Rain eine gründliche Reinigung gönnte.
Offensichtlich genoss die junge Hündin das gesamte Pflegeprogramm, da sie vermutlich mehr Zuwendung und Streicheleinheiten in diesen wenigen Stunden erhielt als in ihrem gesamten bisherigen Leben. Nun war Rain bereit, ein neues Kapitel zu beginnen. Sie hatte endlich den Frieden und die Fürsorge gefunden, die sie so lange vermisst hatte. Sie hatte es verdient, in einem liebevollen Zuhause zu leben, wo man sie mit all der Zuneigung behandelte, die sie brauchte.