Einige Professoren zeigen sich nach einer schlecht ausgefallenen Klausur gesprächsbereit und lassen mit sich verhandeln, wenn es um die endgültige Bewertung geht. In solchen Fällen legen sie besonderen Wert darauf, dass Studierende die Prüfung doch noch bestehen, auch wenn das Ergebnis zunächst unzureichend ist. Durch zusätzliche Aufgaben oder mündliche Prüfungen bieten sie oft eine zweite Chance, um die Note zu verbessern. Ihr Ziel ist es, Studierende zu motivieren und nicht gleich scheitern zu lassen, wenn Potenzial erkennbar ist.
Diese Art der Kulanz ist jedoch in den meisten Hochschulen nicht offiziell erlaubt und verstößt gegen die Prüfungsordnungen. Eigentlich soll die Note objektiv und nach festgelegten Kriterien vergeben werden, ohne individuelle Nachverhandlungen. Wenn Professoren trotz dieser Regelungen nachgeben, geschieht dies oft inoffiziell und kann zu Spannungen führen, insbesondere dann, wenn andere Studierende sich unfair behandelt fühlen. Offiziell wird diese Praxis meist nicht geduldet, um die Chancengleichheit zu wahren und die Glaubwürdigkeit des Bewertungssystems sicherzustellen.