Als Bobo im Alter von nur zwei Jahren in die Primatenauffangstation Mefou gebracht wurde, war er ein verwaistes Jungtier. Er hatte miterlebt, wie Wilderer seine Mutter entführten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich Bobo zu einem kräftigen, ausgewachsenen Gorilla und wurde das dominante Alphatier im Schutzgebiet. Mit seinem beeindruckenden Gewicht von über 300 Pfund schüchterte er potenzielle Bedrohungen ein, und kein Wilderer hätte es mehr gewagt, sich ihm zu nähern. Doch trotz seiner imposanten Erscheinung zeigte Bobo stets eine freundliche Seite – sowohl gegenüber den anderen Primaten als auch gegenüber den Mitarbeitern der Station.
Bobo behauptete seinen Status als Alphatier souverän und war entschlossen, diesen Platz nicht kampflos aufzugeben. Doch eines Tages bemerkten die Pfleger, dass sich Bobo ungewöhnlich verhielt, was für ein dominantes Männchen eher untypisch war. Dieses Verhalten weckte Sorgen bei den Pflegern, die sich fragten, ob etwas mit ihm nicht stimmte. Sie beobachteten ihn aufmerksam, um sicherzustellen, dass er gesund blieb und sein ungewöhnliches Verhalten keine ernsthaften Ursachen hatte.
Er zog sich zurück
Elissa, die Bobo seit seiner Ankunft großgezogen hatte, kannte ihn sehr gut. Sie wusste, wie sie mit seiner Aufregung umgehen musste, um sicherzustellen, dass weder er noch andere Tiere in Gefahr gerieten. Früher bewegte sich Bobo stolz durch das Gehege, doch in letzter Zeit hatte sich sein Verhalten verändert. Statt selbstbewusst aufzutreten, zog er sich immer häufiger ins hohe Gras zurück, besonders wenn sich die Türen des Schutzgebiets schlossen. Elissa beobachtete ihn genauer und stellte fest, dass er nicht einfach nur das Gras suchte, sondern etwas vor den Blicken der anderen versteckte.
Mit der Zeit wurde klar, dass Bobo etwas zu verbergen versuchte, doch niemand wusste genau, was es war. In der Auffangstation war allen bewusst, dass die dort lebenden Primaten aufgrund ihrer Vergangenheit traumatische Erlebnisse durchgemacht hatten. Deshalb war es umso wichtiger, herauszufinden, was Bobo so sehr beschäftigte. Elissa und das Team begannen, genauer hinzuschauen, um herauszufinden, ob sein ungewöhnliches Verhalten auf ein tiefes emotionales Problem hindeutete.
Beunruhigung
Es war dringend notwendig herauszufinden, was mit Bobo nicht stimmte, denn Elissa war beunruhigt über sein Verhalten. Die Mitarbeiter der Station waren äußerst engagiert und leidenschaftlich in ihrer Arbeit. Sie hatten sich fest vorgenommen, alles zu tun, um den Primaten zu helfen und sie zu schützen. Dieses Versprechen nahmen sie sehr ernst. Die Auffangstation war darauf spezialisiert, Affen mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu behandeln, da viele der Tiere traumatische Erlebnisse hinter sich hatten.
Elissa behielt Bobo genau im Auge, als sein Verhalten immer auffälliger wurde. Er begann, sich zunehmend seltsam zu verhalten und schien etwas vor den Pflegern zu verbergen. Das Team setzte alles daran, sein Wohlbefinden sicherzustellen und herauszufinden, was der Grund für seine plötzliche Veränderung war. Sie wussten, dass sie schnell handeln mussten, um ihm zu helfen.
Untersuchung der Gegend
Elissa wartete ab, bis Bobo die Wiese, auf die er sich zurückgezogen hatte, verließ, um die Gegend selbst zu untersuchen. Zu ihrer Erleichterung fand sie zunächst nichts Ungewöhnliches. Doch später stellte sie fest, dass Bobo nicht etwas versteckt hatte, sondern es stets bei sich trug. Obwohl der sanfte Affe den Mitarbeitern des Tierheims gegenüber sehr liebevoll war, zog er sich immer zurück, sobald Elissa versuchte, ihm näherzukommen.
Eines Tages gelang es ihr jedoch, nah genug an Bobo heranzukommen, um zu sehen, was er in seinen Händen hielt. Zu ihrer Überraschung war es kein gewöhnlicher Gegenstand – Bobo hielt ein kleines Lebewesen in seinen Pfoten. Erschrocken, dass sein Geheimnis entdeckt worden war, rannte Bobo sofort zurück in das dichte Gras.