Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Situation zum Besseren wendete. Schon bei ihrer Geburt zog Ru-Andria mit ihrer bloßen Niedlichkeit und Ausstrahlung die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich, insbesondere die einer freundlichen älteren Dame, die Hoffnung und Zuversicht verkörperte.
Diese hilfsbereite Frau trug passenderweise den Namen Joy, was auf Deutsch „Freude“ bedeutet. Rubin hatte sie während der Geburt seiner Tochter im Krankenhaus kennengelernt. Sie zeigte ihm eine Freundlichkeit, die ihm seit geraumer Zeit nicht mehr begegnet war. Joy hinterließ Rubin ihre Kontaktdaten, falls er jemals Hilfe oder Unterstützung benötigte, eine Geste, die ihn überraschte und ihm Hoffnung gab.
Am Ende seiner Kräfte
Als Rubin völlig erschöpft war und es ihm nicht gelang, sein Baby zum Schlafen oder Essen zu bringen, wandte er sich schließlich an Joy und hoffte, dass sie ihre Meinung nicht geändert hatte. Das Weinen und die Verzweiflung seines Kindes machten ihn zunehmend hilflos, und er benötigte ihre Unterstützung dringender denn je. Rubin fühlte sich am Ende seiner Kräfte und wusste, dass er ohne Joys Hilfe nicht weiterkäme.
Es schien eine kleine Ewigkeit zu dauern, bis Joy schließlich antwortete, aber als sie es tat, war Rubin überaus erleichtert. Zu seiner Freude hatte sie ihn nicht vergessen und war mehr als bereit, ihm zu helfen. Sie erinnerte sich an den Vater der Tochter, die sie so sehr mochte. Doch Rubin musste sich fragen, was genau er von ihr brauchte, um aus seiner misslichen Lage herauszukommen.
Rettende Unterstützung
Joy erklärte, dass sie einen starken Drang verspürte, Rubin zu helfen, da er ein so freundlicher Mensch sei. Sie hoffte nur, dass dieser Glaube auf die richtige Weise bei der passenden Person, nämlich bei Rubin, ankam. Sie stellte keine Bedingungen für ihre Unterstützung, und nun lag es an Rubin, seinen Stolz beiseite zu schieben, um das Wohl seiner Tochter in den Vordergrund zu stellen.
Schließlich bat er um die Erlaubnis, in ihrem Haus unterzukommen, was ihm große Scham bereitete. Joy war mehr als bereit, die beiden aufzunehmen. Doch Rubin hätte niemals erwartet, dass von seiner Retterin noch viel mehr Wohlwollen und Unterstützung auf ihn zukommen würden.
Fest entschlossen
Rubin hatte sich schließlich eine ruhige Nacht erhofft. Doch Joy war auf lange Sicht engagiert und fest entschlossen, diesem Mann und seiner Tochter über das Notwendige hinaus zu helfen. Stattdessen präsentierte sie ihm einen Vorschlag, der ihn zu Freudentränen rührte. Zunächst dachte Rubin, dass Joy ihm helfen würde, die Schwierigkeiten mit seiner Fluggesellschaft zu bewältigen, da er sowohl zeitlich als auch finanziell stark unter Druck stand. Doch sie hatte etwas viel Effektiveres und Wirkungsvolleres im Sinn.
Nie hätte er mit so viel Barmherzigkeit und Mitgefühl von einer Fremden gerechnet. Joy erschien ihm wie eine gesandte des Himmels, die für den alleinerziehenden Vater da war. Rubin war unsicher, wie er ihr jemals angemessen danken könnte für all die Unterstützung, die sie ihm und seiner Tochter zukommen ließ.