John traute der Sache nichtIm ersten Moment war John natürlich enttäuscht und auch sehr geschockt. Seine Frau hatte ihn und Anna wirklich verlassen? Als er sich dann aber beruhigte, sah er sich den Brief genauer an. Irgend etwas war damit nicht in Ordnung. Er war zwar mit der Hand geschrieben, aber es war nicht die Handschrift seiner Frau. Auch standen dort Worte, die Dorothy nie verwenden würde. John blieb nur eines übrig, er musste den Brief zur Polizei bringen. Die Beamten allerdings sahen keinen Verdacht und versuchten dem Mann klar zu machen, dass er sich damit abfinden müsste. Seine Frau hatte ihn verlassen und Punkt. John verstand die Reaktion der Polizisten wohl, er selbst allerdings glaubte nicht daran, dass ihn Dorothy einfach verlassen würde. Ihm war aber auch klar, dass er keine Hilfe bekommen würde, wenn er dem Verschwinden seiner Frau nachgehen wollte. Er musste die Angelegenheit selbst untersuchen. Wie sollte er das machen? Er musste zur Arbeit, seine kleine Tochter versorgen? Was sollte er nur tun, John war ratlos.

Er musste eine Entscheidung treffenDa John zur Arbeit gehen musste und er auch keinerlei Hilfe hatte, um nach seiner Frau zu suchen, beschloss er, wenn auch schweren Herzens, die Suche aufzugeben. Er versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass der Brief echt war und seine Frau ihn und die kleine Anna tatsächlich verlassen hatte. Er hatte auch gar keine Zeit, sich weiter Gedanken zu machen. Das Kind, die Arbeit, der Haushalt forderten seine ganze Aufmerksamkeit. Einige Jahre vergingen und die beiden, Vater und Tochter, hatten sich an den Alltag ohne Mutter gewöhnt. Eine hübsche Nachbarin wurde auf John aufmerksam und auch John war nicht abgeneigt und so gingen die beiden eine Beziehung ein. Nach wenigen Monaten zog die Fremde mit ihrem Sohn bei Anna und John ein. Es schien endlich alles gut zu werden. Er verstand sich gut mit der neuen Frau und auch mit dem Sohn. Allerdings eine hatte ein Problem mit der neuen Frau. Die kleine Anna. Denn die neue Frau im Haus mochte die Tochter von John nicht.

Anna hatte kein schönes Leben mehrJohn bekam davon anfangs nichts mit. Er musste ja zur Arbeit und er dachte, es wäre alles in Ordnung. Anna war jetzt 15 Jahre alt und musste wohl oder übel viel Zeit mit ihrer neuen Stiefmutter verbringen. Was John nicht wusste, Anna wurde von der Frau misshandelt. Sie bekam nichts zu essen und sie wurde sogar geschlagen. Die arme Anna hatte eine furchtbare Zeit. Allerdings sagte sie ihrem Vater nichts davon, weil sie merkte, wie glücklich er mit der neuen Frau war. Also blieb ihr nur eines: Sie musste das lieblos gewordene Zuhause verlassen. Sie wartete nur auf eine günstige Gelegenheit. Denn noch wusste sie nicht, wo sie hinsollte. Sie hatte ja auch kein Geld! Als sie eines Tages alleine daheim war, der Vater war auf Arbeit, die Stiefmutter war einkaufen mit dem Sohn, klingelte es an der Tür. Der Postbote überreichte ihr ein kleines Päckchen. Es stand kein Absender darauf. Aber der Inhalt war besonders. Es lag eine wunderschöne Kette in dem Päckchen, ein Foto von ihrer Mutter lag auch bei. Am Boden fand sie einen Brief. Sie begann ihn zu lesen.

Ihre Mutter war nicht mehr am LebenDer Brief war nicht von ihrer Mutter, sondern enthielt nur wenige Informationen. Dort stand, dass ihre Mutter Dorothy vor 2 Monaten gestorben war, diese bereits begraben wurde und das die Gegenstände, die Kette und der Brief zu ihrer Tochter sollten, so stand es im Testament der Mutter. In dem Brief stand leider nicht, wo man ihre Mutter begraben hatte. Anna war verwirrt. Seit 7 Jahren war ihre Mutter verschwunden, aber vergessen hatte sie sie offenbar nicht. Dieses Päckchen allerdings war für Anna wie ein Zeichen. Sie musste das Haus verlassen. Und zwar so bald wie möglich. Nach wie vor war aber ihr größtes Problem, dass sie nicht wusste wohin und sie hatte ja auch kein Geld! Sie überlegte, ob sie vielleicht diese Kette, die wirklich wertvoll aussah, verkaufen sollte? Sie konnte sich nicht entscheiden, denn das war ja das letzte, was sie von ihrer Mutter noch hatte. Also beschloss sie, die Kette erst mal schätzen zu lassen. Ob diese überhaupt wertvoll wäre. Dann würde sie entscheiden. Vorher nicht.