Überglücklich betrachtete Marcel die neue Wendung seines Lebens. Sandrine schien ein Geschenk des Himmels zu sein. Anders als die Frauen, die er in den vergangenen Jahren kennengelernt hatte, schien sie von seinem Wesen fasziniert zu sein. Sie teilte seine Philosophie, die mehr beinhaltete als nur Reichtum anzuhäufen.
Trotz der aufkeimenden Romanze zwischen den beiden runzelten viele die Stirn. Marcel, ein Mann von bodenständiger Natur, bevorzugte einen bescheidenen Lebensstil. Sandrine hingegen genoss es, Geld auszugeben. Ob diese Beziehung Bestand haben würde, blieb abzuwarten.
Skeptische Freunde
In Marcels Freundeskreis herrschte Skepsis gegenüber Sandrine. Ihre wahren Absichten waren unbekannt und die rasante Entwicklung der Beziehung bereitete Sorge. Sie hatten den alten Mann lieb gewonnen und wünschten ihm nur das Beste. Ob Sandrine dies ebenfalls tat, blieb fraglich.
Zudem stießen die gegensätzlichen Lebensweisen der beiden auf Unverständnis. Wie konnten sie zusammenleben? Mag sein, dass Gegensätze sich anziehen, doch in diesem Fall wirkte die Verbindung unnatürlich und weckte bei den Dorfbewohnern den Verdacht, Sandrine sei eine "Goldgräberin". Sie drängten Marcel eindringlich, seine Entscheidung zu überdenken. Würde er sich dem Druck beugen?
War sie ehrlich zu ihm?
Sandrine unterschied sich stark von den Frauen des Dorfes. Sie liebte es, im Rampenlicht zu stehen und sehnte sich nach der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, am liebsten gemeinsam mit ihrem neuen Partner. Angesichts der großen Unterschiede zwischen den beiden war Marcels Familie fest davon überzeugt, dass es sich lediglich um eine flüchtige Romanze handeln würde.
Ihre Bedenken wurden durch zahlreiche Berichte im Internet geschürt, die von jungen Frauen erzählten, die ältere, wohlhabende Männer aus rein finanziellen Motiven suchten – insbesondere in der Hoffnung auf Erbschaften. Die Familie wünschte sich für Marcel nichts sehnlicher als eine Frau, die ihn aufrichtig liebte.
Marcels Liebe war stark
Trotz aller Zweifel und gegenseitigen Warnungen kämpfte Marcel für seine Liebe und entschied sich, an Sandrines Seite zu bleiben. Auch Sandrine war unerschütterlich in ihrem Wunsch, ihr Leben mit dem Mann an ihrer Seite zu verbringen. Sie stand zu ihren Gefühlen und ihrer Entscheidung.
Letztendlich handelte es sich um zwei mündige Menschen, denen niemand ihre freie Entscheidungsgewalt nehmen konnte. Obwohl ihr Bauchgefühl Zweifel aufkommen ließ, mussten die Dorfbewohner und Freunde akzeptieren, dass Sandrine womöglich "die Eine" war, auf die Marcel schon immer gewartet hatte. Mit bangem Herzen hofften die besorgten Familienmitglieder insgeheim, dass sich ihre Befürchtungen nicht bewahrheiten würden.