Das Video, in dem der durchsichtige Mann im Kinderzimmer ihrer Tochter zu sehen ist, hatte sich schnell im Internet verbreitet und wurde zum viralen Hit. Heather und Joshua hatten es ins Netz gestellt, um Antworten zu finden und möglicherweise von anderen Menschen Unterstützung zu bekommen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Die Aufnahmen sorgten bei vielen Zuschauern für eine gehörige Gänsehaut und wurden dementsprechend oft geteilt.
Doch wie bei vielen viralen Inhalten stießen sie auch auf Skepsis und Kritik. Zahlreiche Internetnutzer meldeten sich zu Wort und vertraten die Meinung, dass es sich bei den im Video gezeigten Phänomenen nicht um eine paranormale Erscheinung handelte. Stattdessen glaubten sie, dass es eine einfache, weniger mysteriöse Erklärung für das Gezeigte geben müsse.
Ist etwas dran?
Ein Skeptiker namens Kenny Biddle äußerte die Ansicht, dass das auf dem Video gezeigte Subjekt keineswegs ein Geist sein könne. Er wies darauf hin, dass Geister nicht in der Lage seien, Schatten zu werfen. Bei der Betrachtung des Videos sei ihm sofort aufgefallen, dass der vermeintliche Geist, als er am Bett der kleinen Lily vorbeigeht, einen Schatten an der Wand hinterlässt, der bis zum Deckenventilator reicht. Biddle spekulierte weiter, dass möglicherweise jemand während der Aufnahme das Video angehalten und sich unbemerkt ins Bild geschlichen habe, was die vermeintlich geisterhafte Figur erklären könnte.
Diese Erklärung würde jedoch nicht die Kratzer auf Lilys Gesicht klären. Obwohl Biddle eine mögliche rationale Erklärung für das Video anbietet, bleibt die Frage, was die Verletzungen von Lily verursacht hat, ungeklärt. Der Vorschlag, dass der vermeintliche Geist lediglich eine durch die Kamera verzerrte Darstellung eines echten Menschen sein könnte, löst nicht das Rätsel der physischen Schäden an der kleinen Tochter.
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Möglichkeiten
Nachdem Kenny sich intensiv mit der Geschichte von Heather, Joshua und Lily auseinandergesetzt hatte, stieß er auf eine interessante Entdeckung. Während seiner Recherche fand er das öffentliche Facebook-Profil von Heather, das schon lange nicht mehr aktiv war. Kurz nach dem ersten Vorfall im Hause der Familie wurde plötzlich ein neuer Beitrag von ihr veröffentlicht. In diesem Post bat Heather um Spenden und verwies auf ein GoFundMe-Konto, auf dem sie eine Summe von 5000 US-Dollar anstrebte, um aus dem angeblich heimgesuchten Gästehaus ausziehen zu können. Ihr Hauptargument war die Sicherheit und Gesundheit ihrer Tochter.
Diese Entdeckung sorgte für zusätzliche Skepsis und Fragen, da sie den Verdacht aufwarf, dass möglicherweise finanzielle Interessen eine Rolle bei der Präsentation der Vorfälle gespielt haben könnten. Die Forderung nach einer beträchtlichen Summe an Spenden in Verbindung mit der Schilderung der vermeintlichen Geistererscheinungen ließ Zweifel an der Authentizität der Ereignisse aufkommen.
Die Gründe dafür
Kenny wollte die Sache nicht einfach ruhen lassen und entschloss sich, Heather über Facebook zu kontaktieren. Er schrieb ihr eine Nachricht, in der er sich vorstellte: „Hallo, mein Name ist Kenny Biddle. Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit paranormalen Ereignissen und bin vor kurzem auf euren Fall gestoßen. Das Video, in dem ihr glaubt, einen Geist zu sehen, wurde mir durch verschiedene Gruppen, die sich mit solchen Phänomenen befassen, bekannt. Ich würde gerne wissen, ob es weiteres Filmmaterial gibt, das länger ist als der kurze Ausschnitt, der auf ABC Action News gezeigt wurde. Insbesondere interessiere ich mich für Aufnahmen von den Minuten vor der angeblichen Erscheinung.“
Kenny bat darum, ob es möglich sei, Zugriff auf dieses zusätzliche Material zu erhalten. Er war besonders daran interessiert, ob es Aufnahmen gab, die die Zeit vor dem Auftreten des geisterhaften Phänomens dokumentierten. Sein Ziel war es, eine umfassendere Analyse der Situation durchführen zu können, um die Echtheit der Ereignisse besser beurteilen zu können.
