In den ersten Jahren ihres Lebens kleidete Donna ihre Zwillingstöchter oft in ähnliche Outfits, wie es viele Zwillingseltern tun. Doch als Lucy und Maria eingeschult wurden, begannen sie, sich ihre eigene Identität zu wünschen. Sie wollten nicht mehr die gleichen Klamotten tragen, sondern ihre eigenen Persönlichkeiten entwickeln. Donna unterstützte diesen Wunsch und war stolz darauf, zu sehen, wie selbstständig ihre Töchter bereits wurden.
Allerdings kamen Lucy und Maria mit einer weiteren Frage auf ihre Mutter zu: Sie zweifelten daran, ob sie wirklich Zwillinge waren. Diese Frage traf Donna zwar emotional, doch sie konnte es auch verstehen, da die beiden so unterschiedlich aussahen. Obwohl sie ihre Töchter tief in ihrem Herzen liebte, war es nicht überraschend, dass sie, aufgrund ihrer äußerlichen Unterschiede, Zweifel an ihrer Zwillingsbeziehung hegten.
Eine Herausforderung
Lucy und Maria kamen in die selbe Klasse, was für viele Zwillinge eine Herausforderung gewesen wäre. Doch die beiden ungleichen Mädchen hatten damit keine Schwierigkeiten. Keiner der Lehrer verwechslte sie, und beide konnten ihre eigene Identität problemlos entwickeln. Sie fanden sich in der Schule gut zurecht und hatten keine Probleme, sich von der anderen abzuheben.
Allerdings brachte ihr ungleiches Aussehen auch einige Nachteile mit sich. Im Gegensatz zu anderen Zwillingen konnten Lucy und Maria ihren Mitschülern keine Streiche spielen oder die Rollen tauschen. Auch beim Schminken konnten sie nicht die gleichen Erfahrungen machen, um zu sehen, wie das Make-up bei der anderen aussehen würde, da ihre Gesichter völlig unterschiedlich waren. Diese Unterschiede bedrückten die beiden in ihrer Kindheit, da sie nicht die gleichen Spielmöglichkeiten hatten wie andere Zwillinge.
Mobbing aufgrund äußerlicher Merkmale
Wenn Lucy und Maria ihren Mitschülern erzählten, dass sie Zwillinge waren, stießen sie oft auf Unglauben. Viele konnten es einfach nicht fassen und forderten sogar eine Geburtsurkunde als Beweis. Während einige noch humorvoll damit umgingen, wurden die beiden von anderen auch verspottet, was besonders Lucy schwer traf.
Da ihre vier Geschwister alle dunkle Haut hatten, wurde Lucy immer wieder vorgeworfen, sie sei adoptiert, und oft musste sie sich Hänseleien anhören. Diese ständigen Beleidigungen wirkten sich negativ auf ihr Selbstbewusstsein aus, und sie zog sich immer mehr zurück. Es dauerte einige Jahre, aber schließlich gelang es ihr, sich zu öffnen und zu ihrer Identität zu stehen.
Anderer Hautton
Lucy war die ruhigere der beiden Schwestern und verbrachte ihre Freizeit oft mit Lesen oder Zeichnen. In ihrer Kindheit hatte sie nicht immer ein gutes Verhältnis zu Maria, da ihre Unterschiede zu groß waren. Besonders in ihrer Jugend fühlte sich Lucy oft benachteiligt, da ihre helle Hautfarbe sie bei ihren Mitschülern in die Rolle eines Außenseiters drängte, und sie wurde oft als „Geist“ bezeichnet.
Lucy begann, sich zu fragen, warum sie einen so anderen Hautton hatte als ihre Familie. Eines Tages stieß sie beim Durchblättern eines alten Fotoalbums auf ein Bild ihrer Großmutter, die genauso aussah wie sie. In diesem Moment erkannte sie, von wem sie ihr einzigartiges Aussehen geerbt hatte und fand endlich eine Erklärung für ihre Besonderheit.