Wie gering waren die tatsächlichen Chancen, dass Mills die richtige Kombination des Tresors erraten würde? Die Wahrscheinlichkeit lag bei 1 zu 216.000. Einige Kritiker und ehemalige Tresornutzer könnten darauf hinweisen, dass viele Tresore einen dreistelligen Zahlenbereich haben. Jeffrey Rosenthal, der das Ganze analysierte, hat diesen Punkt jedoch berücksichtigt. Selbst bei einem dreistelligen Bereich lag die Wahrscheinlichkeit für Mills, die korrekte Kombination zu treffen, bei nur 1 zu 8.000.
War es also reines Glück, Schicksal oder vielleicht sogar ein Moment des Genies? Wahrscheinlich eine Mischung aus allen drei Faktoren. Stephen Mills löste das 40 Jahre alte Rätsel des Vermilion Heritage Museums, obwohl der Inhalt des Tresors letztlich keinen großen Schatz offenbarte.
Versteckte Schätze
Es ist ungewöhnlich, über so viele Jahre hinweg große Vermögen zu finden, die völlig unberührt geblieben sind. Das erfuhr Schatzsucher Keith Wille, als eine Familie ihn bat, ihren alten Dachboden nach einem versteckten Schatz zu durchsuchen. Trotz der schwierigen Aufgabe setzte Wille seine ganze Energie ein, ähnlich wie Mills bei seinem Versuch, den Tresor zu öffnen. Als Wille schließlich eine Kiste unter den Dielen hervorzog, war er völlig verblüfft.
In einem Video auf seinem YouTube-Kanal „RediscoverLost“ gestand Wille, dass „versteckte Schätze“ oft nur alte Familienfotos in einer Kiste sind. Doch dieser spezielle Fund war außergewöhnlich und weitaus faszinierender. Außerdem half er dabei, ein Rätsel zu lösen, das die Eigentümer des Hauses seit vielen Jahren beschäftigte.
Dieselbe Kiste
Tatsächlich stellte sich heraus, dass es sich um genau die Kiste handelte, nach der die Familie jahrelang gesucht hatte. Trotz vieler Bemühungen war es der namenlosen Familie bisher nicht gelungen, das Behältnis zu finden. Laut der „Daily Mail“ hatten andere Familienmitglieder ähnliche Kisten in ihren eigenen Häusern entdeckt, was den Wunsch verstärkte, auch dieses Haus nicht aufzugeben, ohne einen letzten Versuch zu starten, die Truhe zu finden.
Im YouTube-Video von Schatzsucher und Metallsucher Keith Wille sind deutliche Spuren von Schäden auf dem Dachboden zu sehen, die auf frühere, erfolglose Versuche hinweisen, die Kiste zu entdecken. Zuvor hatten die Familie Zimmerleute und Bauunternehmer engagiert, die jedoch ebenfalls keinen Erfolg hatten. Der Fund von Wille stellte daher einen bedeutenden Durchbruch dar.
Seine Leidenschaft
Vor der endgültigen Aufgabe des Hauses und seiner mutmaßlichen Schätze wandte sich die Familie an Keith Wille. Wille ist seit seiner Jugend leidenschaftlich an der Suche nach versteckten Schätzen interessiert. Auf seiner Website erklärt er: „Mein Interesse an Schatzsuchen begann bereits in meiner Teenagerzeit.“ Er hörte oft von Familienmitgliedern, die von Silberdollaren aus dem 19. Jahrhundert sprachen, die angeblich in den Wänden des über 80 Jahre alten Hauses seiner Großeltern verloren gegangen waren. Diese Silberdollare waren jedoch für alle Versuche, sie zu finden, unerreichbar geblieben.
Wille erinnert sich, dass mehrere Familienmitglieder erfolglos versuchten, den Schatz zu entdecken, was ihn zusätzlich motivierte, selbst als Schatzsucher tätig zu werden. Diese persönlichen Erfahrungen und die anhaltende Faszination für verborgene Schätze führten dazu, dass Wille sich schließlich auf die Suche nach verborgenen Schätzen spezialisierte und seine Expertise der Familie zur Verfügung stellte.